Im Osten nichts Neues

10.02.

Wir haben gerade unsere Wanderung auf dem Tongariro Northern Circuit abgeschlossen. Übermorgen startet schon die nächste Wanderung. Die ist zum Glück in direkter Nachbarschaft. Die Fahrt von Whakapapa Village nach Raetihi, wo unser nächster Zeltplatz ist, dauert auch nur 40 Minuten, wenn wir den Umweg über den nächstbesten Supermarkt in Kauf nehmen. Das machen wir, denn wir brauchen dringend ein paar Vorräte für die nächsten Tage.

Als wir in uns in Raetihi an der Rezeption melden, wirken die beiden Damen sehr bequem und auch ein bisschen maulig. Das ist allerdings nichts im Vergleich zu den bösen Blicken, die uns die Nachbarin aus dem benachbarten Campervan zuwirft, nachdem wir einen Stellplatz gefunden haben. Es scheint ihr alles etwas zu eng zu sein. Aber irgendwie ist sie auch selbst dran Schuld. Hier könnten bequem fünf Vans stehen, statt der gedrängten drei, wenn sich die ersten beiden nicht so blöd platziert hätten.

Wir stellen das Zelt zum Trocknen in die Sonne (macht die Blicke der Nachbarin nicht angenehmer) und sortieren unsere Sachen in Sollte man mal waschen und Ach was, geht doch noch. Nachdem das Zelt trocken ist, brutzeln wir uns ein paar schöne Bratkartoffeln in der Gemeinschaftsküche und dann wars das für heute.

11.02.

Wir müssen heute nicht weg, wir haben keine Pläne irgendwas zu besichtigen, wir genießen den Morgen. Nach dem Frühstück erstmal duschen. Hier gibts die besten Duschkabinen der Welt. Sie sind sauber (1x❤️), modern (2x❤️), zeitlich unbegrenzt (3x❤️), kostenlos (5x❤️) und bestehen aus der eigentlichen Duschkabine und einer kleinen Vorkabine, wo man seine Sachen aufhängen kann, während man unter der Dusche steht. Der beste Teil verbirgt sich jedoch in der Decke: Vor und hinter der eigentlichen Lampe sind zwei Wärmelampen eingebaut (10x❤️), sodass man sich in der Vorkabine wie eine Eidechse in der Sonne aalen kann.

Nachdem wir damit durch sind, sind die Nachbarn auf beiden Seiten weg und wir stellen Schorschel so um, dass es beim Eintreffen neuer Nachbarn etwas luftiger bleibt. Danach kümmern wir uns um die Wäsche. Waschmaschinen und Trockner sind vorhanden. Nach dem Waschen trennen wir nochmal auf in Merinowolle und alles andere. Die Wollsachen gehen raus auf die Wäschespinne in der Sonne, alles andere kommt in den Trockner.

Während alles so vor sich hin wäscht und trocknet, gehen wir zur Rezeption. Wir brauchen unsere Sicherheitseinweisung für den anstehenden Paddeltrip auf dem Whanganui River. Die beiden wirken heute viel freundlicher als gestern, nahezu sympathisch. Das Video, das wir uns ansehen sollen, verwirrt eher und trägt vermutlich nicht viel zu unserer Sicherheit bei, ist aber Vorschrift.

Wäsche ist wieder sauber und trocken. Wir machen uns ans Packen. Dafür kriegen wir jeweils ein kleines und ein großes Fass, die wir morgen mit auf das Kanu nehmen werden. Zum kleinen Fass gibts noch einen dickeren Müllbeutel dazu und zum größeren Fass einen wasserdichten Packsack, nur um ganz sicher zu gehen, dass unsere Sachen in den Fässern auch wirklich trocken bleiben. Bei dem Gepäck müssen wir diesmal nicht allzu wählerisch sein, da unser es ja nicht auf dem Rücken tragen müssen. Trotzdem haben wir noch viel Luft in den Fässern. Haben wir irgendwas übersehen oder vergessen?

Nach dem Packen ist auch schon fast wieder Zeit fürs Abendessen. Es gibt eine weitere Runde Bratkartoffeln, um die Reste zu verbrauchen. Ich nutze das WLAN in der Gemeinschaftsküche und telefoniere mal mit der Heimat. Obwohl wir früh ins Bett gehen wollten, wird es mal wieder später als erwartet geworden. Dabei müssen wir doch morgen früh raus…


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